Endlich habe ich es geschafft!
Das Internet ist hier furchtbar langsam, deswegen ist es nicht so einfach etwas in meinen Blog zu schreiben. Ob es daran liegt, dass erst alles gegengelesen werden muss?
Aber fangen wir von vorne an… Mein letzter Eintrag ist von vor ueber zwei Wochen…
Die Busreise nach Damaskus mit Zwischenstops in Antakya und Allepo war sehr angenehm und hat insgesamt ca. 30 Stunden gedauert. Die Grenze war auch kein Problem, am Schalter habe ich sofort den gewuenschten Einreisestempel in den Pass gedrueckt bekommen und ich wurde vom uebergrossen Portraet des Staatspraesidenten willkommen geheissen.
Wie die Deutschen zu den Tschechen tanken fahren, so tanken die Tuerken bei den Syrern, also ging es mit dem Reisebus erstmal zur Tankstelle. Die Tankautomaten waren zwar alle nicht funktionstuechtig, aber das war kein Problem, da wurde das Benzin einfach mit einer Handpumpe in den Tank befoerdert, dauert nur etwas laenger.
In Allepo wurde ich auf Grund eines komunikativen Missverstaendnisses in der Stadt herausgelassen und nicht wie gewollt am Busbahnhof. Im Nachhinein war das ganz nett, so konnte ich einen kleinen Stadtrundgang machen und die syrische Imbisskost ausprobieren. Nach dem Mittag ging es dann weiter zum Busbahnhof, dort wurde ich dann auch sofort zum gewuenschten Bus eskortiert und so konnte ich gerade noch auf den nach Damaskus abfahrenden Bus aufspringen. Die Fahrkarte erwarb ich problemlos im Bus.
Der stroemende Regen ist kurz vor mir in Damaskus angekommen. In Damaskus stand ich dann auf dem Busbahnhof, vom Regen durchnaesst, dunkel, leicht geschockt von der halsbrecherichen syrischen Fahrweise, brauchte ich erstmal 10 Minuten um mich zu orientieren. Zum Glueck hatte ich die Handynummer meines CS-Gastgebers Ali dabei. Nach einigem Gestikulieren und Austauschen von Wortbrocken, hat der Taxifahrer meines Vertrauens sich von Ali dann den Weg beschreiben lassen und los ging es. Waehrend der Fahrt liess der Fahrer bei jedem deutschen Auto ein „BMW – I love you, Germany!“ oder „Opel – I love you, Germany“ Ausruf los. Und es gibt viele deutsche Autos auf den Strassen Syriens.
Das „Couchsurfen“ war wieder sehr angenehm. Durch die ganzen Informationen, die ich von Ali bekommen habe, hatte ich einen guten Start in Damaskus und da Ali auch Physiker ist, hatten wir auch viel Gespraechsstoff. Am naechsten Tag bin ich mit Alis Neffen in die Stadt gefahren und wir haben uns die Innenstadt angeschaut. Obwohl die die beiden auch ortsfremd waren, haben sie doch gute Fremdenfuehrer fuer mich abgegeben und waren mir beim Kaufen einer SIM-Karte behilflich.
Nachdem ich die beiden wieder bei Ali abgeliefert hatte, habe ich mir noch ein paar Zimmer angeschaut. Ich habe mich fuer ein Zimmer in der Altstadt in der Naehe von Bab Touma entschieden und bin dort gleich am naechsten Tag eingezogen. Ich fand mich in einer netten Sprachstudenten-WG in einem uralten Damaszener Haus wieder. Ein grosser Teil der Arabisch-Studenten kommt aus Schweden und so ist auch von meinen Mitbewohnern der groesste Teil aus Schweden. Ansonsten ist hier noch vertreten: Finnland, Schottland, die USA, die Tuerkei, Belgien und ein syrischer Arabisch-Lehrer. Das Haus ist wie alle Haeuser in der Altstadt sehr schoen, nur leider nicht fuer den Winter geeignet. 10 Grad, das ist zwar nicht kalt, aber wenn im Zimmer dieselbe Temperatur herrscht wie draussen schon recht kuehl.
Anonsten habe ich auf weiten Streifzuegen die Stadt erkundet. Die Stadt ist sehr schoen. Die Syrer sind ausgesprochen nett, so wurde ich schon von der Strasse weg zum Abendbrot oder Caj eingeladen. ZB von Ahmed, immer wenn ich nun an seinem Shop vorbeikomme, werde ich zum Caj gebeten und kann dann meine neuesten arabischen Vokabeln ausprobieren.
Urspruenglich war ja der Plan den einmonatigen Unisprachkurs zu besuchen. Fuer das Einstufungsexamen habe ich in der letzten Woche meine Arabischkenntnisse aufgefrischt und dazu auch taeglich 2 private Stunden bei unserem WG-Lehrer Ahmed genommen. Er unterichtet eben in diesen Sprachkursen an der Uni und konnte mich daher ideal auf den Test vorbereiten. Das Examen habe ich nun hinter mir. Jedoch haben mir die indivieduellen Stunden mit Ahmed so gut gefallen, dass ich mich wohl lieber weiter bei ihm unterichten lasse und nicht an der Uni.
So, das war es erstmal von mir. Liebe Gruesse nach Deutschland oder wo ihr sonst so seid!